Der Windschutz ist besonders bei Interview- oder Shotgun Mikrofonen zu finden. Dieses Zubehörteil ist in der Funktionsweise mit einem Popfilter zu vergleichen, auch wenn der Aufbau ein anderer ist: Während beim Popkiller eine Schaumstoffschicht vor dem Mikrofon angebracht wird, besteht ein Windschutz aus fellartigen Haaren, die direkt über den Mikrofonkorb gestülpt werden. Der Windschutz dient – wie der Name schon sagt – in erster Linie zum Abhalten von Wind, da dieser auf den Aufnahmen unangenehme Geräusche verursacht.
Die Notwendigkeit eines Windschutzes entsteht, wenn Kondensatormikrofone, die eine wesentlich empfindlichere Aufnahmebasis besitzen, im Freien verwendet werden. Kondensatormikrofone werden sonst schließlich vorwiegend im (Home)-Studio verwendet und Bühnenmikrofone sind in der Regel dynamische Mikrofone. Da bei Interviews oder Sprache im Freien die Stimme des Sprechers oder der Sprecherin möglichst realitätsgetreu wiedergegeben werden soll, sind hier Kondensatormikrofone mit kleiner Mikrofonmembran von Nöten.
Der Windschutz in der Praxis
In der Praxis wird ein hochwertiger Windschutz meist aus Kunstfell gefertigt und auf einen Schaumstoff-Überzug geklebt. Diese Variante gilt nicht nur als besonders wirkungsvoll beim Abhalten von Wind von den Aufnahmen, sondern hat auch den Vorteil, dass diese Windschutz-Art die Vorteile eines Popfilters und des klassischen Windschutzes kombiniert: Ein gutes Modell dieser Bauweise kostet jedoch auch entsprechend viel Geld und eignet sich daher nur, wenn das Mikro tatsächlich im freien benutzt werden muss und die Aufnahmequalität ansonsten zu stark leiden würde.
Häufig sieht man Windschütze auch an Kamera-Mikrofonen. Diese sind auch Kleinmembran-Kondensatormikrofone und daher besonders anfällig für Wind. Der Windschutz auf dem Kameramikrofon hält dann nicht nur den Wind davon ab, in die Membran zu gelangen, sondern bricht den Wind auch direkt. Daraus resultiert eine Aufnahmequalität im Freien, die man ansonsten nur aus einem gut gedämmten Homerecording Studio kennt.